Die Geschichte der Bolesławiec-Keramik

Die Keramik von Bolesławiec wird seit Jahrhunderten aus natürlichem Steinzeugton hergestellt, der in der Gegend um Bolesławiec, im Einzugsgebiet der Flüsse Bóbr und Kwisa, vorkommt. Archäologische Funde bestätigen historische Quellen, die belegen, dass die ersten Keramikgefäße in der Stadt bereits im Mittelalter gefertigt wurden. Die älteste bisher ausgegrabene Keramikwerkstatt von Bolesławiec, die höchstwahrscheinlich vom 16. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts in Betrieb war, befand sich in der Piaskowa-Straße in Bolesławiec. Archäologische Untersuchungen haben gezeigt, dass dort verschiedene Gebrauchsgefäße (Töpfe, Krüge, Schüsseln, Flaschen, Teller, Bratpfannen, Apothekengefäße und Krüge) sowie Ofenkacheln, Figuren, Spardosen und technische Keramik (Retorten) hergestellt wurden. Die Objekte waren mit Glasuren verschiedener Art und Farbe überzogen, und einige wiesen reichhaltige, künstlerisch wertvolle Dekorationselemente auf.

Bereits im Mittelalter schlossen sich die Töpfer von Bolesławiec zu einer Gilde zusammen, die die Anzahl der Werkstätten in der Stadt in den ersten Jahrhunderten auf fünf beschränkte. Die Gilde setzte alles daran, höchste Qualitätsstandards in der Töpferei zu gewährleisten. Die Begrenzung der Töpferzahl wurde 1762 auf Druck der preußischen Regierung aufgehoben. Zu diesem Zeitpunkt zählte Bolesławiec bereits zu den bedeutendsten Töpferzentren Europas.

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann die Stadt mit der Herstellung von auf der Töpferscheibe gefertigten Krügen mit kugelförmigem, glattem oder geripptem Korpus, die mit der für Bolesławiec typischen braunen Steingutglasur überzogen waren. Die Gefäße wurden mit Zinnbeschlägen versehen und mit Datumsangaben und Monogrammen graviert. Aus der zweiten Hälfte des 18. und dem 19. Jahrhundert stammen Krüge mit skulpturalen Verzierungen, die biblische und heraldische Motive sowie Tier- und Pflanzenmotive aufweisen.

1753 wurde in Bolesławiec der Große Topf nach einem Entwurf von Johann Gottlieb Joppe gebaut. Das gigantische Gefäß, über zwei Meter hoch und mit einem Fassungsvermögen von fast 2000 Litern, galt als das größte der Welt. Der Topf wurde zum Wahrzeichen von Bolesławiec; sein Bild zierte Postkarten, es wurden Miniaturabbilder angefertigt, und er diente sogar als Vorlage für ein Theaterstück.

Produktionsprozess

Der Keramikherstellungsprozess bei Zakłady Ceramiczne „BOLESŁAWIEC“ Sp. z o.o. ist äußerst komplex. Die Gefäße werden ausschließlich aus natürlichen Tonen gefertigt, die beim Brennen eine cremefarbene Färbung annehmen. Die verwendeten Rohstoffe stammen hauptsächlich aus der Region um Bolesławiec und eignen sich für die Herstellung von Steinzeug, das bei Temperaturen über 1200 °C gebranntes Keramikgut produziert.

Gefäßherstellung
Die Gefäße der Keramikmanufaktur „BOLESŁAWIEC“ Sp. z o.o. werden nach zwei Verfahren hergestellt: durch Gießen aus Tonschlicker oder durch Formen einzelner Formen aus Kunststoff mithilfe von Hand- oder Maschinenschleifmaschinen. Die Formgebung der Gefäße ist der erste Schritt im Produktionsprozess. Anschließend werden die Gefäße von überschüssigem Ton befreit und Henkel sowie weitere Elemente an Becher, Tassen, Kessel und andere Artikel geklebt. Das vorbereitete Rohmaterial wird einem Trocknungsprozess unterzogen, bei dem das Wasser teilweise verdunstet.

Vorbrand
Nach dem Trocknen werden die Gefäße erstmals bei 800 °C gebrannt. Dabei entsteht ein Rohling. Während des Vorbrands verdunstet das Wasser vollständig, das Produkt schrumpft leicht, härtet aus und nimmt eine hellrosa Farbe an. Nach dem Zusammenbau gemäß den Vorgaben und dem Bestäuben wird der Rohling zur Dekoration weitergeleitet.

Bemalung der Gefäße
Nach dem ersten Brand werden die Gefäße mit aufwendigen Unterglasurfarben von Hand bemalt. Einige Gefäße werden mit Schwamm- oder Gummistempeln verziert, wodurch Muster aus Kreisen, Punkten, Fischschuppen, Pfauenaugen, Dreiecken oder Kleeblättern in verschiedenen Kobalt-, Grün- und Brauntönen entstehen. Andere werden mit originellen Malereien geschmückt, die florale, festliche oder saisonale Motive in einer reichen Farbpalette von über 30 Farben und Schattierungen aufgreifen. Die Farbpalette wird stetig erweitert. Durch die Einführung neuer Dekorationen orientiert sich Zakłady Ceramiczne „BOLESŁAWIEC“ Sp. z o.o. an globalen Designtrends und erfüllt die Erwartungen der Kunden. Die meisten Dekorationsmotive sind traditionell. Unser Angebot umfasst aber auch Optionen für diejenigen, die farbenfrohe, modernere Dekorationsformen bevorzugen, darunter handbemalte Gefäße mit floralen Dekorationen.

Glasur
Mit Unterglasurfarben gestaltete Dekorationen werden mit einer dünnen Glasurschicht überzogen und geschützt. Diese wird aufgetragen, indem das Gefäß in ein Glasurbad mit flüssiger Glasursuspension getaucht oder mit einer Spritzpistole aufgesprüht wird. Die Glasur bedeckt die Dekoration vollständig vor dem finalen Brand.

Abschließender Brand
Die dekorierten und glasierten Gefäße werden anschließend in speziell dafür vorgesehenen Öfen gebrannt, in denen Temperaturen von über 1200 °C erreicht werden und die Brenndauer etwa fünfzehn Stunden beträgt. Während des abschließenden Brandes werden die Gefäße widerstandsfähig gegen Beschädigungen, und im letzten Schritt verwandelt sich die Glasur in eine dünne, transparente Schicht, die die Dekoration freilegt, ohne sie zu beschädigen.

Produktzweck
Dank der Verwendung hochwertiger Rohstoffe im Produktionsprozess enthalten die Produkte der Zakłady Ceramiczne „BOLESŁAWIEC“ Sp. z o.o. keine Schadstoffe und sind daher unbedenklich in der Anwendung und im Kontakt mit Lebensmitteln. Sie sind mikrowellen- und spülmaschinenfest.

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