In diesem ausgedehnten Tieflandgebiet, das sich von Oława in der südöstlichen Ecke der Provinz bis in die Nähe von Głogów im Nordwesten der niederschlesischen Hauptstadt erstreckt, kommt weder bei Geschichtsinteressierten, die vor allem Kulturdenkmäler besichtigen möchten, noch bei Touristen, die mehr Wert auf das Kulturerbe und den Naturreichtum der Region legen, Langeweile auf.

Ganz oben auf der Liste der sehenswerten Orte sollte Lubiąż stehen, dessen Perle die barocke Zisterzienserabtei ist, das größte Gebäude seiner Art auf der Welt, das bereits erwähnte Głogów – allein schon wegen des historischen Schlosses der Herzöge von Głogów und des klassizistischen Rathauses, sowie Oława und Brzeg Dolny – vor allem wegen ihrer architektonisch beeindruckenden Schlösser in der Nähe der Oder, die heute entweder als öffentliche Verwaltungsgebäude oder als Kulturzentren dienen. Geschichtsbegeisterte sollten sich die Sehenswürdigkeiten von Legnicanicht entgehen lassen, das mit der Ritterakademie, der mächtigen Burg Piast und wunderbaren gotischen Kirchen zu den unterschätzten Sehenswürdigkeiten gehört.

Andere, die die zahlreichen Wasserwege, Radwege und Reitwege der Region nutzen, haben die einmalige Gelegenheit, die natürliche Schönheit der Odertalregion zu genießen. Und es gibt viel zu bewundern, denn die alten Flussbetten, Sümpfe und Auenwälder der Oder sind die Heimat von mehr als 1.000 Pflanzenarten, fast 200 Vogelarten, von denen 150 ihre Brutzeit hier verbringen, und fast 300 Wirbeltierarten. So ist es möglich, unter anderem Seeadler, Schwarzstörche, Eisvögel und Kraniche anzutreffen, aber auch Exemplare des seltenen Schwalbenschwanz-Baumläufers, der wilden Maiglöckchen oder anderer geschützter Pflanzen wie Farn, Geißblatt und Maiglöckchen.